Der stacky expert-Modus
Mit den Funktionen im beginner-Tab lässt sich schon eine ganze Menge an Stapelverarbeitung durchführen. Mit dem expert-Tab werden diese Möglichkeiten nochmals deutlich erweitert. Das Bild oben zeigt das stacky-Fenster nach der Auswahl des expert-Modus. Wie man sieht, erscheinen nicht nur im Werkzeugkasten (1) zusätzliche Instrumente, sondern auch über und zwischen (4) den beiden Bildflächen.
Erweitertes Stacken
Fangen wir mal mit dem Werkzeugkaste (1) an. Die Buttons für das Mitteln (), S1, S2 und P1 sind auch hier vorhanden. Neu ist der Button Sub, mit dem Substacks einer Serie erstellt werden können. Die Serienlänge für die Substacks und die Überschneidung werden direkt daneben ausgewählt. So bedeutet beispielswiese eine Size von 10 und ein Overlap von 4: Jeweils zehn Bilder einer Serie werden zu einem Substack zusammengesetzt, die Überschneidung der Subserien liegt bei 4 Bildern. Der erste Substack erfasst also die Bilder 1 bis 10, der zweite Substack die Bilder 7 bis 16 und so weiter. Gleichzeitig erstellt stacky auch einen kompletten Stack. Die Ergebnisse finden sich in den entsprechenden Unterordnern auf der Platte.
Verschiebung und Vergrößerung korrigieren
Darunter gibt es drei Einstellmöglichkeiten: ScaleSE, ScaleSI und Shift, mit denen die Stackroutine modifiziert wird. Ich selbst verwende diese Einstellung nur selten und lasse die Häkchen weg.
Die Scale-Einstellungen sind deswegen vorhanden, weil bei Makroaufnahmen die Kamera mit jedem Schritt die Entfernung zum Objekt ändert. Das bedeutet aber auch: Das Objekt wird in jedem Bild der Serie mit einem anderen Maßstab abgebildet. Dies lässt sich korrigieren, wenn bei den Scale-Einstellung ein Häkchen gesetzt wird. Bei SE misst stacky die Vergrößerungsdifferenz zwischen dem ersten und letzten Bild einer Serie und berechnet dann, um welchen Faktor jedes einzelne Bild skaliert werden muss, damit das Gesamtobjekt in jedem Bild der Serie die gleiche Vergrößerung hat. Dies funktioniert bei Serien mit äquidistanten Aufnahmen (also bei den meisten Makroserien) einwandfrei. Sind die Abstände unregelmäßig, weil aus der Hand fotografiert wurde oder aus anderen Gründen keine gleichmäßigen Schrittlängen eingehalten wurden, kannt die SI-Funktion helfen; sie misst zwischen jeweils zwei Bildern einer Serie die Vergrößerungsdifferenz und ist deswegen zeitaufwändiger.
Wie schon geschrieben, verwende ich die Einstellungen nur selten. Denn bei der Aufnahme einer Stackserie wird zwar das gesamte Objekt unterschiedlich abgebildet, die Fokusebenen haben aber immer den gleichen Maßstab. Ihre Lage bestimmt sich ja gerade aus der Distanz zur Kamera. Das heißt: Wenn ich ohne Skalierungskorrektur stacke, entsteht das Bild eines Objektes, dessen Ebenen von vorne bis hinten die gleiche Vergrößerung haben. Es sieht also etwa so aus, als sei es mit einem sehr langbrennweitigen Objektiv aufgenommen worden. Die Ergebnisse sind durchweg akzeptabel, ich bin bisher nur ganz vereinzelt auf Serien gestoßen, bei denen Skalierungskorrektur ein etwas besseres Ergebnis geliefert hat. Arbeitet man mit der Skalierungskorrektur, wird zwar das Gesamtobjekt als Maß für die Vergößerung herangezogen, aber die einzelnen Fokusebenen erhalten jetzt differente Skalen - das Ergebnis wirkt nun, als sei es mit einem kurzbrennweitigen Objektiv aufgenommen, so dass die vorderen Teile stärker vergrößert abgebildet werden als die hinteren. Wer sich dafür interessiert, kann ja mal mit einer Bildserie herumspielen, bei der die Skalierung mal korrigiert wird und mal unkorrigiert bleibt und dann die Ergebnisse vergleichen.
Die Shift-Einstellung untersucht die Bilder einer Serie auf Verschiebungen und korrigiert diese während des Stack-Laufs. Solche Verschiebungen können beispielsweise bei Makroaufnahmen aus der Hand entstehen; bei den üblichen Studioaufnahmen mit einem schrittgesteuerten Schlitten sollte so etwas nicht vorkommen. Ich verwende auch diese Einstellung nicht, sondern benutzte bei Bedarf weiter unten den Button , mit dem die Bilder direkt zurechtgeschoben und wieder abgespeichert werden. Damit lässt sich der Prozess nach meiner Meinung insgesamt besser kontrollieren, weil erst einmal die Geometrie der Serienbilder gerichtet wird und separat begutachtet werden kann. Neben diesem Button gibt es noch drei weitere, mit denen Skalierungsdifferenzen oder Verschiebungen einer Bildserie korrigiert werden können (ohne dass gleichzeitig ein Fokus-Stack durchgeführt wird). SE und SI wurden oben schon erklärt: Als Maß wird einmal das erste und letzte Bild der Serie genommen (SE) bzw. es wird zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bildern gemessen (SI). Liegt das schwarze Kreuz im Button diagonal, wird die Skalierung bearbeitet. Liegt es orthogonal, wird die Verschiebung bearbeitet.
Zu erwähnen sind noch die drei Schieberegler für Sharpness, Structure und Denoise. Sharpness und Structure beeinflussen die Anmutung des Egebnisbildes. Ich lasse die Regler normalerweise in der Mitte stehen und verändere lieber hinterher per Reworking das Aussehen. Denoise kann normalerweise ganz nach links geschoben werden. Bei stark verrauschten Serien kann man damit den Rauschanteil im Ergebnisbild verkleinern. Ich bevorzuge auch hier die Rauscheliminierung per Reworking-Funktion. Beide Reworkingfunktionen sind auch hier vorhanden, die Buttons finden sich unterhalb der drei Regler. Beide Funktionen sind hier für S2 und hier für P1 erklärt.
HDR-Bilder erstellen
Im grünlichen Teil der Werkzeugbox sind die Funktionen für das Erstellen von HDR-Bildern versammelt. Eingestellt werden können Helligkeit und Struktur des Ergebnisbildes. Wie auch ansonsten bei stacky üblich, werden die Bilder einer Belichtungsserie in der Dateiliste ausgewählt und dann duch Klick auf HDR Stack verarbeitet.
Kippen, Drehen, Größe ändern, beschneiden, umbenennen
Im blauen Teil der Werkzeugbox gibt es eine Reihe von Instrumenten für diverse Stapelfunktionen. Die ausgewählten Bilder werden nach Wunsch verändert und wieder auf die Platte zurückgespeichert. Möglich sind horizontales und vertikales Kippen, Rechtsdrehen , Linksdrehen und Drehen um 180 Grad . Auch die Bildgröße kann verändert werden . Die neue Bilddimension wird mit den danebenstehenden Elementen definiert. Die numerische Spinbox legt den Zahlenwert für die neue Dimension fest und die danebenstehende Auswahl legt fest, ob sich die neue Dimension auf die Breite oder die Höhe bezieht. Auf diese Weise kannst du beispielsweise alle ausgewählten Bilder (unabhängig von der jeweiligen Ausgangsgröße) auf eine Breite von 500 Pixeln bringen. Die Höhe wird jeweils so angepasst, dass keine Verzerrungen entstehen. So kann man unter anderem Bilder für eine Website auf die passende Breite bringen, um sie alle ordentlich untereinander darzustellen.
Bilder beschneiden geht mit dem Button . Nach dem Klick auf diesen Button öffnet sich ein Fenster mit dem ersten ausgewählten Bild. Darin kann mit der Maus der Beschnittrahmen eingestellt werden. Alle ausgewählten Bilder werden dann analog beschnitten.
Mit können die Bilder in einem Bildstapel umbenannt werden. Beim Klick auf den Button öffnet sich ein Arbeitsfenster, in dem die Parameter für das Umbenennen differenziert eingestellt werden können. Möglich ist unter anderem der Austausch von Namensbestandteilen sowie das Numerieren von Bildnamen. Details dazu kannst du hier nachlesen.
Schieben und skalieren
Die Buttons , , und dienen dem Skalieren bzw. Zurechtschieben von Bildern. Sinn und Zweck des Skalierens und Schiebens haben wir oben schon behandelt. Mit diesen Buttons können die ausgewählten Bilder ohne einen Focus-Stack skaliert und/oder zurechtgeschoben und in geänderter Form wieder abgespeichert werden. SE und SI bedeutet jeweils: Als Maß wird einmal das erste und letzte Bild der Serie genommen (SE) bzw. es wird zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bildern gemessen (SI). Liegt das schwarze Kreuz im Button diagonal (, ), wird die Skalierung bearbeitet. Liegt es orthogonal ( ), wird die Verschiebung bearbeitet.
Die Interaktions-Werkzeuge (4)
Zwischen den beiden Bildflächen ist im expert-Modus eine weitere Werkzeugbox für die Interaktion zwischen den Bildern eingeblendet. Damit lassen sich die beiden Bilder (bzw. deren korrespondierende Pixel) mitteln , multiplizieren , addieren und voneinander subtrahieren . Beim Mitteln kann in den Spinboxen über dem Button das Gewicht eingestellt werden, mit dem das linke und das rechte Bild ins Ergebnis einfließen. Beim Subtrahieren wird das rechte Bild vom linken abgezogen. Für diese Aktionen muss nicht unbedingt erst ein Bild in die rechte Bildfläche geladen werden. Es kann auch einfach ein Bild aus der Bildliste auf den entsprechenden Button gezogen werden, dann führt stacky damit die entsprechende Operation aus.
Auch logische Verknüpfung sind möglich: AND , OR und XOR . Das Ergebnis all dieser Operationen erscheint in der rechten Bildfläche und ersetzt dort das ursprüngliche Bild.
Der Button erfüllt eine spezielle Funktion: Er setzt Breite und Höhe des rechten Bilds auf Breite und Höhe des linken Bilds. Dabei wird das Bild ggf. verzerrt. Der Button verändert auf ebensolche Weise das linke Bild und setzt dessen Dimensionen auf die des rechten Bilds.
Bleiben noch die unteren 4 Buttons. Wenn die beiden Bilder das gleiche Motiv zeigen, kann mit den Buttons festgestellt werden, ob sie gegeneinander verschoben oder in der Skalierung geändert sind. Liegt eine Verschiebung oder andere Skalierung vor, kann dies korriegiert werden.
Untersucht auf Verschiebung und korrigiert diese, wenn vorhanden.
Untersucht auf Skalierungsdifferenz und korrigiert diese, wenn vorhanden.
Untersucht auf Verschiebung und gibt deren Parameter aus.
Untersucht auf Skalierungsdifferenz und gibt deren Parameter aus.
Die Werkzeuge für das linke Bild (2)
Bild wird in die Zwischenablage kopiert
Bild aus der Zwischenablage wird eingefügt
Bild speichern unter
Es öffnet sich ein Zusatzfenster, mit dem diverse Bearbeitungen vorgenommen werden können
Macht den letzten Bearbeitungsschritt rückgängig
Die Werkzeuge für das rechte Bild (3)
Wie schon beim linken Bild, gibt es auch hier Buttons für die Zwischenablage, das Speichern, bearbeiten und rückgängig machen. Darüber hinaus stehen folgede Werkzeuge zur Verfügung:
Bild wird mit einem Gaussfilter geglättet (entrauscht). Die Filterintensität wird mit dem Spinfeld links vom Button eingestellt.
Bild wird geschärft. Auch für die Intensität dieses Werkzeugs ist das gerade erwähnte Spinfeld maßgebend.
Bildkontrast wird gesteigert. Diesen Button gibt es zweimal. Der erste (linke) Button steigert den Kontrast einfach auf das Maximum. Mit dem zweiten Button geht es ein wenig differenzierter. Ihm sind zwei numerische Spinfelder zugeordnet, mit denen das Ausmaß der Kontraständerung und die Verschiebung der Helligkeit eingestellt werden können. Damit ist je nach Einstellung auch eine Reduktion des Kontrastes möglich.
Wendet den sogenannten Wallis-Filter an. Damit wird unter Berücksichtigung lokaler Bereiche die Brillianz des Bildes gesteigert. Die Parameter für diesen Filter sind komplex und können in den Optionen eingestellt werden.
Invertierung des Bildes (Negativ).
Horizontal kippen.
Vertikal kippen.
Um 90 Grad im Uhrzeigersinn drehen.
Um 90 Grad gegen den Uhrzeiger drehen.
Um 180 Grad drehen.
Mehrere Bildstapel automatisch verarbeiten
Wenn du mehrere Bildstapel mit jeweils vielen Bildern hast, kann die Verarbeitung ganz schön lange dauern. Deshalb bietet stacky die Möglichkeit, auch Stapel gestapelt zu verarbeiten; so können im Expertmodus mehrer Bildstapel beispielsweise über Nacht durchlaufen und am nächsten Morgen kannst du dich mit den Ergebnissen beschäftigen. Dazu musst du vom Tab Images in den Tab Commander wechseln. Was dann alles machbar ist, wird hier beschrieben.